Telefon
+49 228 77 - 4501
DAS PROJEKT NEILA
NEILA steht für Nachhaltige Entwicklung durch interkommunales Landmanagement in der Modellregion Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler.
Flächenmanagement ist ein Kernthema strategischer Regionalentwicklung. Die Auswirkungen geplanter Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte überschreiten kommunale Grenzen und der aktuelle Wachstumsdruck in vielen Kernstädten kann nur gemeinsam mit den Umlandkommunen in Richtung einer regional nachhaltigen Siedlungsentwicklung gelenkt werden. Möglichkeiten des interkommunalen Landmanagements helfen dabei, die Flächennutzungskonflikte innerhalb funktional vernetzter Regionen gemeinsam zu lösen und die Folgewirkungen und -kosten der Siedlungsentwicklung von Beginn an zu berücksichtigen.
Basierend auf der nunmehr über 30jährigen Zusammenarbeit in der interkommunalen Kooperation strebt der Regionale Arbeitskreis Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak) im NEILA-Verbundvorhaben in Kooperation mit der TU Dortmund, dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsplanung sowie der WWG Königswinter ein nachhaltiges regionales Wachstum an. NEILA geht davon aus, dass ein verbesserter Interessenausgleich zwischen der Bundesstadt Bonn, dem engeren städtischen Umland und dem ländlichen Raum nur gelingen kann, wenn Instrumente und Maßnahmen zum nachhaltigen Landmanagement und zur Reduzierung von (Flächen-)Nutzungskonflikten integriert gedacht und interkommunal („bottom-up“) abgestimmt sind.
In der Projektlaufzeit wurde gemeinsam mit dem regionalen Arbeitskreis und kommunalen Akteuren ein regionalen Siedlungsentwicklungs- und ein dazugehöriges Dichtekonzept erarbeitet.
Das regionale Siedlungsentwicklungskonzept stellt eine abgestimmte Vision für die zukünftige Siedlungsentwicklung in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak-Region) dar. Diese vereint die seit 2016 existierenden Leitvorstellungen der regionalen Zusammenarbeit in der :rak-Region sowie die globalen Nachhaltigkeitsziele. In einem intensiven Dialogprozess mit den beteiligten kommunalen Planern, Planerinnen und Verwaltungsspitzen wurden Nutzungsperspektiven für 1.610 potenzielle Siedlungsflächen ermittelt. Die so ermittelte Wohn-, Gewerbe- oder Industrienutzung basiert auf gemeinsam entwickelten Bewertungskriterien. Für jede potenzielle Fläche wurde ebenfalls ihre Bedeutung für die Grüne Infrastruktur und das Konfliktpotenzial im Falle der Nutzung für Siedlungsentwicklung ermittelt. Alle Bewertungskriterien können durch den Kriterienkatalog nachvollzogen werden. Das regionale Siedlungsentwicklungskonzept ist ein informelles Konzept, das zur Unterstützung in Abwägungsprozessen dient. Ziel ist es, eine regionale Sichtweise auf die Herausforderungen der nachhaltigen Siedlungsentwicklung in dieser eng verflochtenen Region zu erhalten.
Die Notwendigkeit einer regionalen Sichtweise wird besonders beim Wohnungsbau deutlich. Durch das gemeinsam entwickelte regionale Dichtekonzept ist es möglich, Aussagen zur Wohnraumbedarfsdeckung für die gesamte :rak-Region, aber auch für einzelne Kommunen zu treffen. So wurde festgestellt, dass selbst bei der Inanspruchnahme aller identifizierten Wohnbauflächen der Wohnraumbedarf der Region nur zu ca. 40 % gedeckt werden könnte. Daher schlägt das regionale Dichtekonzept abhängig von der infrastrukturellen Versorgung, der schienengebundenen Erreichbarkeit und regionalen Handlungsräume Bebauungsdichten für Wohnbauflächen vor. Die beiliegende Broschüre „Bebauungsdichten in der :rak-Region“ zeigt gute Beispiele aus verschiedenen Kommunen.
Alle Dokumente finden Sie hier
Aufgrund der erfolgreichen Projektarbeitn in den letzten fünf Jahren hat das Forschungsvorhaben NEILA eine Förderung für ein weiteres Jahr bis Ende 2024 von BMBF erhalten. Verbundpartner sind neben der TU Dortmund auf Kommunaler Seite die Bundesstadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Ahrweiler. Im Rahmen der Projektverlängerung werden nun die bisherigen Ergebnisse von NEILA um die Innenentwicklung ergänzt und in GeoNode eingepflegt. Mithilfe von 4 bis 6 Lupenräumen soll aufgezeigt werden, wie eine nachhaltige Innenentwicklung unter Berücksichtigung sozio-ökologischer Aspekte zur Bedarfsdeckung von Wohnraum beitragen kann. Untersucht werden sollen Potenziale von Brachflächen, Baulücken, leerstehende Gebäude und Nachverdichtung von Bestandgebäuden. Mithilfe eines Erhebungsbogens sollen Umsetzungshindernisse der Innenentwicklung erhoben und mögliche Auswirkungen auf soziale und technische Infrastruktur der Innenentwicklung in den Lupenräumen betrachtet werden.
DAS PROJEKT IN ZAHLEN
LAUFZEIT
2018-2023
Entwicklungsphase: 01.09.2018 - 31.08.2021
Umsetzungsphase: 01.09.2021 - 31.08.2023
–
FÖRDERUNG
Förderkennzeichen: 033L203
Fördervolumen: 2.195.656 €
Gefördert vom: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderrichtlinie: FONA³
Fördermaßnahme: Stadt-Land-Plus
–
VERBUNDPARTNER
aus Wissenschaft und Praxis
TU Dortmund, Fakultät Raumplanung (Projektleitung)
ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung GmbH
Bundesstadt Bonn
Rhein-Sieg-Kreis
Landkreis Ahrweiler
Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH der Stadt Königswinter (WWG)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Verbundvorhaben NEILA im Rahmen der Fördermaßnahme "Stadt-Land-Plus" in einem bundesweiten wettbewerblichen Verfahren ausgewählt.